“Eure Vergangenheit ist unsere Zukunft?”

Online-Diskussion und Launch der neuen Ausgabe des Magazins für zeitgenössische Kunst pARTisanka

Mit Tania Arcimovich & Olga Shparaga
Moderation: Katja Artsiomenka

Im Rahmen von “‘Я выхожу!’ – Berlin trifft Minsk”

 

  • “Я выхожу!” Berlin trifft Minsk
  • Dialog
  • 2020/2021
  • Belarusisch
  • Belarusische Simultanübersetzung
  • Deutsch
  • Mit deutscher Simultanübersetzung

Deutsche Simultanübersetzung

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Im Januar 2021 fand diese Online-Diskussion als eine Pilotveranstaltung zum Programmschwerpunkt “‘Я выхожу!’ – Berlin trifft Minsk” statt. Einen Großteil des weiteren dazu geplanten Programms müssen wir wegen des erneuten Lockdowns leider verschieben.

Noch bis vor Kurzem in Belarus: Keine Zukunft, keine Vergangenheit, keine Gegenwart. Dennoch immer aktuell: beinahe jede Äußerung und jedes Tun. Wozu sich noch äußern? Wozu handeln, wenn weder Worte noch Taten im Zeitgeschehen gefangen blieben. Vereinzelt, isoliert, unsichtbar oder verschlüsselt. Über die aktuellen Ereignisse in Belarus zu sprechen bedeutete, sich lediglich zu wiederholen.

Seit dem 9. August 2020 gibt es nun die Zeitkategorie “Davor”, “Danach“ ist noch nicht in Sicht und im “Dazwischen” verlieren nun die Worte und Taten schnell ihre Aktualität, werden jedoch augenblicklich historisch. Zumindest scheint sich darin sie belarusische Zivilgesellschaft einig zu sein – die Geschichte zu erleben. Ihre Geschichte.

Hat jede Revolution das Recht auf Hoffnung und Einzigartigkeit? Welche Vergleiche sind sinnvoll? Ist es jetzt an der Zeit, über die Zukunft zu sprechen? Wie stehen die Chancen für einen selbstbestimmten politischen Weg? Und welche Bedeutung haben die Begriffe Freiheit, Wandel, Transformation? Wer ergreift das Wort und für wen und welche Rolle spielen die Erfahrungen, insbesondere nach dem Mauerfall 1989 in diesem Prozess? Ist das Sprechen aus der Grenzerfahrung und dem Schwellenzustand heraus überhaupt möglich? Und was macht die belarusische Grenzerfahrung aus?

Lesen Sie auf HAU3000 das Editorial und ein Gespräch mit Elena Gapova, Almira Ousmanova, Valeria Korablyova und Felix Ackermann aus pARTisanka No. 35.

 

Tania Arcimovich ist Autorin, Regisseurin und Kuratorin aus Minsk. Sie schloss ihr Studium der Theaterwissenschaft an der Belarusischen Staatlichen Akademie der Künste in Minsk ab und erwarb einen Master in Kulturwissenschaften an der European Humanities University in Vilnius. Seit 2014 kuratiert Tania Arcimovich Ausstellungen, realisiert Kultur- und Bildungsprojekte in Zusammenarbeit mit u.a. Galerie für Zeitgenössische Kunst, Lohvinau-Verlag, Monat der Fotografie in Minsk und TEART Theaterfestival. Von 2016 bis 2019 unterrichtete sie am European College of Liberal Arts in Belarus. Sie ist Mitbegründerin der ziErnie Performative Arts Platform und Herausgeberin der Zeitschrift pARTisan / pARTisanka. Aktuell ist sie Doktorandin am International Graduate Centre for the Study of Culture (GCSC) an der Justus-Liebig Universität Gießen.

Olga Shparaga ist Philosophin und lebt zur Zeit im Exil in Vilnius, wo sie eng mit Swetlana Tichanowskaja zusammenarbeitet. Sie studierte Philosophie in Belarus und Deutschland, unterrichtete 2001–2014 Philosophie an der European Humanities University in Vilnius und war 2006-2014 Redakteurin der Zeitschrift Novaja Eŭropa (Neues Europa). Sie ist seit 2014 Professorin am European College of Liberal Arts in Belarus. Seit deren Gründung ist Shparaga Mitglied der feministischen Gruppe des Koordinationsrats der belarusischen Opposition. Veröffentlichungen u.a. in der Flugschrift “Belarus! Das weibliche Gesicht der Revolution“, erschienen bei edition.fotoTAPETA. 2021 erscheint ihr neues Buch “Die Revolution hat ein weibliches Gesicht – Der Fall Belarus” bei Suhrkamp.

Katja Artsiomenka ist Journalistin und freie Hörfunkautorin. Sie hat Journalistik in Belarus und Deutschland studiert und wurde 2016 am Dortmunder Institut für Journalistik promoviert. Seit dem Wintersemester 2019/20 ist sie Professorin für Journalismus an der Hochschule für Medien, Kommunikation und Wirtschaft (HMKW) in Köln. Für ihre journalistische Arbeit wurde sie u.a. mit dem Europäischen CIVIS-Medienpreis ausgezeichnet.

Termine

    • Mi 13.1.2021, 19:00