Die Veranstaltung fand am 25.3.2025 im HAU1 statt.
Das Recht, über den eigenen Körper zu entscheiden, sollte selbstverständlich sein. Und doch ist es in den wenigsten Ländern der Welt juristisch verankert – auch in Deutschland nicht. Kämpfe um reproduktive Rechte, also um den Anspruch auf reproduktive Gesundheit, auf sexuelle Selbstbestimmung, auf Verhütung oder Schwangerschaftsabbruch führen Feminist*innen seit mehr als einem Jahrhundert, nun kommen sie mit der Konjunktur rechtsextremer Bewegungen noch mehr unter Druck. Theoretiker*innen, prominente Aktivist*innen und juristische Expert*innen aus Osteuropa und Deutschland sowie veranschaulichen in der dritten Ausgabe von “On Justice” die Zusammenhänge zwischen Misogynie, Autoritarismus und Rechtsextremismus und diskutieren über die aktuellen Rechtskämpfe um körperliche und reproduktive Selbstbestimmung auf nationaler sowie internationaler Ebene.
Peggy Piesche ist eine deutsche Literatur- und Kulturwissenschaftlerin. Sie ist in der Bundeszentrale für politische Bildung als Referentin für Diversität, Intersektionalität und Dekolonialität tätig. Sie gilt als eine der bekanntesten Stimmen Schwarzer Frauen in Deutschland.
Leonie Steinl ist Vorsitzende der Strafrechtskommission des Deutschen Juristinnenbundes. Sie forscht zu den Themen Hasskriminalität, Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung, Strafrecht und Geschlechtertheorie sowie Völkerstrafrecht und Transitional Justice.
Tina Tomšič spricht als Netzwerk-Koordinatorin für die europaweite Kampagne “My Voice, My Choice” – eine Bewegung von Aktivist*nnen und Organisationen, die Grund- und reproduktive Rechte einfordert.
Adriana Lamačková ist stellvertretende Direktorin für nationale Rechtsstrategien in Europa am Legal Center for Reproductive Rights.
Ewa Majewska ist eine polnische Philosophin, Aktivistin und Autorin. Sie war aktiv an der antifaschistisch-ökologischen Bewegung und der Frauen- und abtreibungsbewegung in Polen beteiligt. Ihr Buch “Feminist Antifascism: Counterpublics of the Common” ist 2021 bei Verso erschienen.
Zorka Wollny ist eine interdisziplinäre Künstlerin aus Polen, die ihr künstlerisches Projekt “Let’s Make Noise, Sisters!” aus der schwarzen Protestbewegung in Polen vorstellen wird.